Das Jahr startete für uns im Januar mit der Saisonplanung für 2023. Wir (Niklas, Oliver, Philipp, Fritz und Malte) haben uns zusammengesetzt und festgelegt, dass wir das große Ziel haben, dieses Jahr an der Kieler Woche teilzunehmen. So weit so gut. Dafür musste allerdings noch einiges vorher erledigt werden. Neben der normalen Anmeldung und den damit zu erfüllenden Anforderungen bezüglich des Mitführens von Verbandskasten, Rettungsring, Anker, Motor, Tank uvm. kam noch die Vermessung des Bootes, da es sich dieses Jahr um die Internationale Deutsche Meisterschaft handelt, dazu. Auch das Anmelden des Straßentrailers, das Besorgen von CE-Richtlinien und Herstellerzertifikaten für Boot und Ausrüstung gehörten zu den Vorbereitungen. Das alles hat deutlich länger gedauert als die Kieler Woche selbst, aber wir blickten trotzdem voller Vorfreude auf die Regatta.
Dann konnte es also losgehen, wir sind am 21.06.2023 um 5:00 Uhr mit Boot und vollständiger Campingausrüstung in Richtung Kiel aufgebrochen. Vor Ort haben wir dann nur schnell unser Zelt aufgebaut, sind dann aber erstmal in den Hafen von Kiel-Stande gefahren, weil Niklas uns da einen Termin für die Vermessung des Bootes organisiert hat. Bei der Vermessung wird das Boot und das Rigg gewogen, um zu überprüfen, ob alle Richtlinien eingehalten wurden. Zum Glück lagen wir mit 814,5 kg genau 2,5 kg über dem Mindestgewicht und mussten keine Zusatzgewichte ins Boot kleben. Nachdem wir anschließend noch auf dem Campingplatz unsere neue Segelnummer (GER 1587) eingeklebt hatten, war die Anmeldung komplett und der organisatorische Stress endlich vorbei. Somit hatten wir noch den ganzen Nachmittag Zeit, das Boot in Ruhe ins Wasser zu kranen, vorzubereiten und zu trimmen. Gegen Abend traf auch Malte in Kiel ein, der den ersten Tag noch in der Uni verbringen musste.
Der erste Renntag (Donnerstag) startete mit Leichtwindbedingungen (um die 9 Knoten Wind) und leichter Welle aus Nord. Drei Wettfahrten wurden gefahren. Nachdem wir uns im Feld von fast 55 Booten erstmal zurechtfinden mussten, hatten wir dann aber doch relativ schnell den Dreh raus. Unser Steuermann Niklas konnte uns mit super Starts in der ersten Reihe eine gute Ausgangsposition sichern. Wir sind uns sicher, unsere ehemaligen Trainer hätten nichts auszusetzen gehabt. Die weiteren Positionen an Bord waren wie folgt besetzt: Malte als Taktiker, Oliver als Focktrimmer, Fritz als Gennaker-Fahrer und Philipp als Pit (zuständig für das Setzen und Bergen des Gennakers). Leider konnten wir nicht ganz so viel Höhe auf der Kreuz und damit verbunden auch nicht immer die Geschwindigkeit der anderen Boote erreichen, was dazu führte, dass wir langsam aber sicher uns in der hinteren Hälfte platzieren mussten. Nach gerade mal drei Monaten, in denen wir auf dem Boot effektiv trainieren, ist eben noch Luft nach oben, was Trimm und Bootshandling angeht.
Beides wollen wir nun in den nächsten Trainingseinheiten weiter verbessern. Im Hafen konnten wir uns noch einiges an Tipps und Tricks bei den neben uns liegenden Booten abgucken. Die weiteren Tage brachten leider weiterhin auch nur Leichtwindbedingungen mit sich, in denen wir uns allerdings bei steiler Lernkurve gut auf unserer Platzierung halten bzw. sogar ein kleines bisschen verbessern konnten. Mit insgesamt elf Wettfahrten, zwei Protesten, unzähligen Lerneffekten und Erfahrungen sind wir sehr zufrieden.
Also alles in allem ein toller Erfolg und wir freuen uns schon auf die Kieler Woche 2024!
Besonders bedanken möchten wir uns an dieser Stelle noch beim Vorstand und damit dem Verein, der die Startgebühr übernommen hat und uns somit finanziell unterstützt. Bei Klaus, der uns den Anker mit ausreichend langer Kette organisiert hat. Bei Ulf, der uns den Motor zur Verfügung gestellt hat, bei Nancy für das Funkgerät, bei Gustav, der uns netterweise wieder sein Auto geliehen hat, sowie bei Christian, Heike, Olaf und Steffi, die zusammen eine super Campingausrüstung gestellt haben. Vielen Dank für die Unterstützung!
Eure J70-Crew
Niklas, Malte, Fritz, Oliver, Philipp
